Verdacht auf Energiemangel (>= 201 Tage)

Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf: Englisch

Definition/Ursachen

Der Milcheiweißgehalt wird maßgeblich durch die Energieversorgung beeinflusst. Der niedrige Eiweißgehalt (< 3,2 %) deutet auf einen Energiemangel im Futter hin, während der Fettgehalt normal ist (> 4,0 %), d. h. die Versorgung mit Rohfaser ist ausreichend.

Energiemangel ist in dieser Lakatationsdrittel

  • eine Folge von Stoffwechsel- und/oder anderen Erkrankungen
  • gezielt erfüttert, um bereits starke Verfettung aufzuhalten

Abzugrenzen sind energetisch unterversorgte Hochleistungskühe (Milchmenge > 20 kg)

Signalwerte: F% > 4,0 und E% < 3,2 bis 2,8 in Abhängigkeit von der Milchmenge.

rot

>= 15 % im Laktationsabschnitt

Maßnahmen

Ziel: Futterenergieangebot deutlich erhöhen über den aus der Milchmenge berechneten Bedarf hinaus.

Futteraufnahme prüfen

  • uneingeschränkter Zugang zum Fressplatz
  • Wasserversorgung sichern
  • Restfutteranteil kontrollieren (mindestens 5 %)
  • wird Futterration (berechnet) auch gefressen?

Futterqualität prüfen

  • Energiegehalt möglichst über 6,5 NEL/kg TS im Grobfutter
  • Verdaulichkeit der Grobfutterration über 70 %.
  • Je 100 kg Körpermasse 400 g Rohfaser absichern.
    • Anteil strukturwirksamer Rohfaser beachten.
    • 8 – 10 % der Partikel sollen größer als 4 cm sein.
  • Futter ohne Verunreinigungen und Beeinträchtigungen (schmutzig, verschimmelt, gefroren)