Fett/Eiweiß

Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf: Englisch

ANALYSE der FUTTERVERWERTUNG als Einheit von Ernährung und Tiergesundheit

Die Analyse der Futterverwertung ist auf der Grundlage der Ergebnisse der Milchleistungsprüfung unter Berücksichtigung ernährungsbedingter Gesundheitsstörungen erarbeitet. Für die Merkmalskombination der Milchinhaltsstoffe Fett und Eiweiß sowie für Laktose wurden Signalwerte ermittelt, die in Abhängigkeit von der Milchmenge und dem Laktationsstadium Verdacht auf Störungen des Stoffwechsels aufzeigen bzw. Verdacht auf Erkrankungen signalisieren.

Betrieb | i.d.R. Gesamtbetrieb, alternativ AE separat auswerten
Zeitraum | bei kleineren Betrieben empfiehlt sich die Auswahl über einen größeren Zeitraum, bei Analyse über einen Zeitraum ist die „Tiefenanalyse“, „Entwicklung“ und „Problemanalyse“ nicht verfügbar
MLP vom … | MLP nach Betrieb oder AE
Start | berechne die Analyse
Laktation | wählbar nach 1.Lakt, 2.Lakt., 3.Lakt, Kombination möglich

Anzeige der MLP, zuklappen mit bzw. aufklappen mit

Mit Klick in die farbige Übersicht werden im Detail die Einzeltiere aufgelistet, die in der Klasse (vertikal 1-6) und im Laktationsabschnitt (1-4) unterteilt sind. Die Anzeige der Tiere kann mit abgewählt bzw. mit eingeblendet werden
Als unauffällig gelten die Tiere, die in den Klassen 1-5 nicht zu zuordnen sind. Sie gelten als „gesund“ (ugs.)

In der rechten Analysendarstellung werden alle Kennzahlen mit ihrem prozentualen Auftreten im Laktationsabschnitt (LA) bzw. Gesamt (ges.)
Bei Analyse über einen Zeitraum ist der Detailgrad „Vormonat“ nicht verfügbar.

In der Detailanalyse werden die Tiere feingliedriger innerhalb der Klasse unterteilt. Die Anzeige der Bedingungen ist optional zuschaltbar.

Die monatliche Entwicklung des Ernährungszustandes zeigt aufgetretene Störungen jeweils mit der Anzahl der Tiere und/oder dem Anteil in den Laktationsabschnitten (Drop-Downfeld). Die farbliche Markierung unterstützt das Auffinden von Schwerpunkten im Bestand. Mit Klick in das Feld werden im Detail die Tiere einzeln aufgelistet.

Im Auswahlfeld Laktationsabschnitt können die einzelnen Laktationsabschnitte gesondert betrachtet werden. Hier wird dann die dazugehörige Grafik angezeigt.

Aktiviert man alle Laktationsabschnitte, erhält man eine vollständige Übersicht.

Die energetische Überfütterung im letzten Laktationsdrittel (>= 201 Tage) ist ein häufiger Fütterungsfehler.

Stoffwechselstörungen zu Beginn der Laktation sind besonders problematisch, da sie bis zu einer Beeinträchtigung des Immunsystems führen können und damit negativen Einfluss auf die gesamte Laktation haben.

Hier wird untersucht, wie die Tiere zu Laktationsbeginn reagieren, wenn sie im letzten Laktationsabschnitt (der Vorlaktation) energetisch überfüttert wurden.

Es werden die letzten 12 MLPErgebnisse zur Auswertung herangezogen, um die energetisch überfütterten Tiere herauszufinden, die nach der Kalbung mindestens eine MLPPrüfung haben. Da die Ergebnisse der MLP die Grundlage dieser Auswertung bilden, bleibt die Ernährung in der Trockenperiode hier unberücksichtigt.

Die energetische Überfütterung und die MLP der Folgelaktation muss innerhalb der 12 MLP’s liegen. Beachte dabei das die rot eingerahmten Felder deswegen nicht auswertbar sind. Der zeitliche Versatz der Überfütterung und der MLP kann 8 bis 12 Wochen betragen.

Allgemeine Grundsätze:

  • Die Futterration ist auf die unterschiedlichen Anforderungen in den Laktationsabschnitten auszurichten.
  • Die Zusammensetzung der Fütterungsgruppen muss diesem Grundsatz entsprechen.
  • Auffällige Tiere sind auszudrucken und der Ernährungs und Gesundheitszustand vor Ort einzuschätzen.

Folgende Prioritäten sind bei der Zuordnung zu den Futterverwertungsgruppen in den Laktationsabschnitten gesetzt:

höchste Priorität … bis … niedrigste Priorität

1 bis 30 Laktationstage: gemäß der Übersicht (von oben nach unten)

31 bis 100 und 101 bis 200 Laktationstage:

  1. zu geringe Energie- und Nährstoffversorgung
  2. Energiemangel
  3. Strukturmangel
  4. (überhöhter Körperfettansatz)
  5. zu geringe Laktosewerte

>= 201 Laktationstage: gemäß der Übersicht (von oben nach unten)


Diese Methodik wurde von einer Arbeitsgruppe der Futterexperten aus den Landeskontrollverbänden unter maßgeblicher Mitarbeit von Dr. Reelitz und Prof. Rossow entwickelt. Weiterhin waren beteiligt: Dr. Nagel, Dr. Kesting (LKV MecklenburgVorpommern), Dr. Lemme (LKV für Leistungs u. Qualitätsprüfung SachsenAnhalt), Frau Dr. Keusenhoff (Thüringer Verband f. Leistungs u. Qualitätsprüfung), Dr. Richardt (LKV Sachsen), Frau Ulber (VITPCS), Dr. Feucker (VITPCS / DSP).