Begriffserklärungen

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3. Erläuterungen und Begriffserklärungen zur MLP-Konfiguration

Wichtig: Da die Organisation und der Ablauf der MLP in jedem Bundesland landeseigenen Vorschriften unterliegt, setzen Sie sich bitten mit Ihrer Kontrollorganisation (LKV, Kontrollverein) in Verbindung, um die für Ihr Bundesland notwendigen Anforderungen für die Konfiguration in Erfahrung zu bringen.

3.1. Art der MLP-Erfassung
  • MLP-Erfassung|es erfolgt keine Zuordnung von Kasten und Flasche, alles wird manuell erfasst und zugewiesen
  • Anbindehaltung|die Milchmenge wird während der Beprobung manuell erfasst und Kasten und Flasche werden dem Tier bei der Erfassung im Programm zugewiesen
  • Laufstallhaltung|es werden durch das Programm Arbeitslisten erstellt, auf denen dem Tier Kasten und Flasche fest zugeordnet werden
3.2. MLP-Prüfmethode

MLP-Prüfmethode|definiert, wie und durch wen die MLP im Landwirtschaftsbetrieb durchgeführt wird

  • A-Prüfung|die amtliche Milchleistungsprüfung wird nur durch Mitarbeiter einer anerkannten Prüforganisation (z.B. LKV) durchgeführt.
  • B-Prüfung|die MLP wird durch einen zertifizierten betrieblichen Mitarbeiter durchgeführt
  • C-Prüfung die MLP wird durch Mitarbeiter einer anerkannten Prüforganisation (LKV) und einem zertifizierten betrieblichen Prüfer gemeinsam durchgeführt
  • Stammdaten LKV|hier gelten die vertraglich vereinbarten Festlegungen mit der Prüforganisation. Dabei ist eindeutig festgelegt, welche Daten übertragen werden, und in welcher Form dies zu erfolgen hat.
3.3. Melkfrequenz

Melkfrequenz | legt die Anzahl der Melkungen oder Melkzeiten für eine Gruppe fest. Die Zuweisung erfolgt unter Einstellungen > Betriebsdaten > AE > Gruppen in der Spalte Melkfrequenz [Link]

  • einmal täglich
  • zweimal täglich
  • dreimal täglich
  • viermal täglich
  • fünfmal täglich
  • sechsmal täglich
  • Melkroboter
  • LKV | Stammdaten LKV
3.4. Prüfintervall

Prüfintervall | legt den Abstand zwischen den Milchleistungsprüfungen fest

  • tägliche Prüfung
  • einwöchentliche Prüfung
  • zweiwöchentliche Prüfung
  • dreiwöchentliche Prüfung
  • vierwöchentliche Prüfung
  • fünfwöchentliche Prüfung
  • sechswöchentliche Prüfung
  • siebenwöchentliche Prüfung
  • achtwöchentliche Prüfung
  • neunwöchentliche Prüfung
  • Stammdaten LKV
3.5. MLP-Prüfschema
  1. alternierend
    • G | alle Gemelke im Zeitraum, ein Gemelk alternierende Melkzeit
      • Die Leistungsberechnung der Tiere benötigt die Gemelke des gesamten Prüfzeitraumes, inklusive der Gemelke des Prüftages (aus Technik). Die Milchprobenahme erfolgt von einem Gemelk (alternierend).
    • M| alle Gemelke am Stichtag, ein Gemelk alternierende Melkzeit
      • Die Milchmengen werden vom Prüftag über 24 h bereitgestellt. Es erfolgt die Milchprobenahme nur eines Gemelkes alternierend. Es muss dazu ein Prüfer im Betrieb vor Ort sein (A-, B, oder C-Prüfung),
    • T | ein Gemelk am Stichtag, ein Gemelk alternierende Melkzeit
      • Die Milchmengen werden vom Prüftag vom Gemelk der Probennahme bereitgestellt. Es erfolgt die Milchprobenahme nur eines Gemelkes alternierend.
  1. nicht alternierend
    • E | alle Gemelke im Zeitraum, alle Gemelke anteilige Probe
      • Die Leistungsberechnung der Tiere benötigt die Gemelke des gesamten Prüfzeitraumes inklusive der Gemelke des Prüftages. Die Milchprobenahme erfolgt am Prüftag aus allen Melkungen anteilig.
    • F | alle Gemelke im Zeitraum, alle Gemelke konstante Probe
      • Die Leistungsberechnung der Tiere benötigt die Gemelke des gesamten Prüfzeitraumes inklusive der Gemelke des Prüftages. Die Probenahme erfolgt am Prüftag aus allen Melkungen konstant.
    • H | alle Gemelke im Zeitraum, ein Gemelk gleiche Melkzeit korr.
      • Die Leistungsberechnung der Tiere benötigt die Gemelke des gesamten Prüfzeitraumes. inklusive der Gemelke des Prüftages. Die Milchprobenahme erfolgt vom Gemelk einer Melkzeit (i.d.R. das zweite bzw. das Mittagsgemelk), dabei ist die Melkzeit für die Probenahme immer die Gleiche.
    • L | alle Gemelke am Stichtag, konstante Probe
      • Die Milchmengen werden vom Prüftag über 24 h bereitgestellt. Konstante Milchprobenahme aller Gemelke des Prüftages. (Wenn der Beginn der Melkzeiten und deren Abstände immer gleich sind (es liegt dazu eine Verpflichtung des Betriebes vor) dann wird konstante Probe genommen Dieses Prüfschema sollte nur nach Abstimmung mit der Prüforganisation verwendet werden.
    • N | alle Gemelke am Stichtag, ein Gemelk gleiche Melkzeit korr.
      • Die Milchmengen aller Gemelke des Prüftages werden bereitgestellt. Die Milchprobenahme erfolgt vom Gemelk einer Melkzeit (i.d.R. das zweite bzw. das Mittagsgemelk), dabei ist die Melkzeit für die Probenahme immer die Gleiche. Dieses Prüfschema ist nur möglich, wenn alle Tiere des Betriebes/der AE dreimal gemolken werden und der Rhythmus von 8h/8h/8h eingehalten wird.
    • S | alle Gemelke am Stichtag, anteilige Probe
      • Die Milchmengen werden vom Prüftag über 24 h bereitgestellt. Es erfolgt eine anteilige Milchprobenahme aller Gemelke am Prüftag.
    • U | ein Gemelk am Stichtag, ein Gemelk gleiche Melkzeit korr.
      • Die Milchmengen nur des beprobten Gemelkes werden bereitgestellt. Die Milchprobenahme erfolgt immer vom Gemelk einer Melkzeit (i.d.R. das zweite bzw. das Mittagsgemelk).
    • Stammdaten LKV | „Stammdaten LKV“ stellt kein Prüfschema dar.
      • Bei dieser Einstellung werden Art und Weise der Erhebung der Daten und deren Übertragung zur Prüfbehörde vertraglich gebunden. Um eine einheitliche Vorgehensweise zu sichern, wird der Ablauf der Prüfung durch die jeweilige Prüfbehörde (in den meisten Fällen der LKV) vorgegeben. Um Fehler bei der Übermittlung und Verarbeitung, sowie der Rückübermittlung der Ergebnisse der MLP an den Betrieb zu vermeiden, wird dazu ein Abgleich mit der getroffenen vertraglichen Vereinbarung vorgenommen
3.6. MLP-Status

MLP-Status | legt den Laktationsstatus eines Tieres fest

  • T | trocken | Tier ist trocken gestellt
  • K | Kollostrum | Tier ist in Kollostrum-Phase
  • A | Ammenkuh |Tier ist eine Ammenkuh
  • ung. | ungültig | Prüfung ist ungültig
  • N | nicht geprüft| Tier wurde nicht geprüft
3.7. Begriffserklärung MLP

Stichtag | der Tag der Probenahme

Melkfrequenz | wird bei der Konfiguration der MLP für den Betrieb/AE eingestellt und legt die Anzahl der zu prüfenden Melkzeiten für die Gruppe/AE fest.

Prüfschema | ist ein vorgegebener Ablauf für die Erfassung der zu liefernden Daten und den Ablauf der Probenahme

Prüfmethode | legt fest, wer die MLP im Betrieb durchführt

Prüfintervall | legt fest, in welchem Turnus die MLP (im aktuellen Milchwirtschaftsjahr/Probezeitraum) durchgeführt wird. Dies kann, z.B. bei Betrieben mit mehreren AE, von den Festlegungen für den Hauptbetrieb abweichen. Deshalb können unter Einstellungen > Betriebsdaten > AE Festlegungen für jede AE einzeln festgelegt werden.

Prüftag | ist der Tag, dessen Abendgemelk in die Berechnung des Tagesgemelkes eingeht,
der Tag an dem die Tiere eines Stalles / einer AE geprüft werden

Zeitraum | sind die Tage zwischen zwei aufeinanderfolgenden Prüfungen

alternierend | die Milchprobenahme erfolgt im monatlichen Wechsel vom Abend- oder Morgengemelk, die einmal gewählte Abfolge ist zwingend einzuhalten, auch bei Bestandsüberbrückung

anteilig | die Menge der zu entnehmenden Probemilch ist abhängig von der Menge des Gemelkes

konstant | zur Prüfung wird eine konstante Probemenge, unabhängig von der Höhe der Gesamtgemelksmenge, abgenommen

3.8. Leistungsmindernde Ursache
  • beeinträchtigen die Milchmenge des Einzeltieres zum Zeitpunkt der Probenahme
  • wird einem Tier eine LMU zugeordnet, es erfolgt für das Tier und die aktuelle MLP eine Zwischenberechnung der Milchmenge
    • die Milchmenge des betreffenden Tieres für die aktuelle MLP zum Zeitpunkt der Vergabe einer LMU, wird aus der vorigen und der nachfolgenden MLP ermittelt
    • die Berechnung erfolgt nur durch das VIT, das Ergebnis geht dann in die Leistungsberechnung des Tieres ein

LMU | leistungsmindernde Ursachen

  • gerindert | gerindert
  • Fremdkörp | Fremdkörper
  • verkalbt | verkalbt
  • GebStörg | Geburtsstörung
  • SonstKrank | sonstige Krankheiten
  • Euterkrank | Eutererkrankung
  • Parasiten | Parasiten
  • StoffwErkr |Stoffwechselerkrankungen
  • KlaueErk | Klauen und Gliedmaßenerkrankungen
  • SonstGrund | sonstige Gründe
  • Milchfieber | Milchfieber
  • Acetonämie | Acetonämie
  • Tetanie | Tetanie
  • EingriffTA | Tierärztlicher Eingriff
  • LabmVerl | Labmagenverlagerung
  • Alpung | Alpung